Darwinia

Darwinia

Robert Charles Wilson: Darwinia
Im März 1912 erlebt die Welt einen ungeheuerlichen Vorgang. Über Nacht brechen sämtliche Verbindungen nach Europa ab. Telegrafenleitungen und Funkverkehr verstummen jäh. Jenseits von Atlantik und Mittelmeer scheint sich von einer Minute auf die andere niemand mehr zu befinden. Selbst Ozeanriesen wie die Olympic sind verschollen. Man vermutet eine Naturkatastrophe ungeahnten Ausmaßes.
Als erstes Schiff dringt die Oregon in die Gewässer jenseits des „wall of mystery“, wie die US-Presse die unsichtbare Grenze nennt, ein, um Cork im Süden Irlands anzulaufen. Statt ausgebauter Hafenanlagen und grüner Hügel findet die Mannschaft jedoch nur einen undurchdringlichen Dschungel aus eigenartigen Gewächsen vor. Keine Menschen, keine Städte, noch nicht einmal Ruinen deuten darauf hin, dass die Oregon sich an der richtigen Stelle befindet.
So wie in Irland sieht es in ganz Europa aus. Oslo, Berlin, London, Paris, Wien, Rom, Moskau. Alles spurlos verschwunden. Hinter den unveränderten Küstenlinien nichts als immer der selbe feindselige Dschungel. Das British Empire enthauptet, der Katholizismus ruiniert, die deutschen, spanischen, französischen, portugiesischen Kolonien plötzlich auf sich allein gestellt, der transatlantische Handel schlagartig abgewürgt, trudelt die Welt in ein wirtschaftliches und politisches Chaos. Während Exil-Europäer ihre scheinbar von göttlicher Hand ausradierten Staaten neu zu formieren versuchen und die USA dem gegenüber mit Gewalt eine große Landnahmekampagne beginnen, möchten Forscher dem Geheimnis von Darwinia, wie man den „neuen“ alten Kontinent jetzt ironisch nennt, auf die Spur kommen.
Eine spannende Alternativ-Historie, wenn man sich denn überhaupt für Geschichte und SF interessiert.

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