Evolution

Evolution

Lese grade Stephen Baxters Buch Evolution.
Er beschreibt dort die Geschichte der Menschheit von den Anfängen der ersten Primaten im Kreidezeitalter bis in eine ferne Zukunft 500 Millionen Jahre von heute entfernt. Es ist beeindruckend, die bisherige Entwicklung anhand von Einzelschicksalen und auch aus der Vogelperspektive vor Augen geführt zu bekommen.
Viel beeindruckender aber finde ich den Ausblick, den der Autor für den Fall aufzeigt, dass wir globale Zerstörungstendenzen nicht zu stoppen in der Lage sind: In der von ihm beschriebenen Zukunft degeneriert der Mensch. Seine Intelligenz verschwindet innerhalb weniger Jahrhunderte. Er muss sich dem unbarmherzigen Zwang der Evolution unterwerfen und ist nur noch ein Tier unter vielen. Zurück bleibt eine unüberschaubare Zahl von Primatenarten, die sich an unterschiedlichste Umweltbedingungen anpassen, sich aber ihrer Vergangenheit als Gestalter niemals wieder bewusst werden.
Ziemlich gruselige Vorstellung, wenn man davon ausgeht, dass unser Weg auch zu den Sternen führen könnte…

In kosmischen Maßstäben mag unsere Gegenwart bedeutungslos sein. Dennoch widerstrebt mir der Gedanke schon seit 20 Jahren, dass wir unsere gesamte Existenz, die sogenannte ‘westliche’ Lebensweise, nur noch an der Aufhäufung von Reichtümern ausrichten, dass Umwelt, menschliche Arbeitskraft, soziale Aspekte, Kunst – ja sogar das Leben selbst lediglich als Waren betrachtet werden, deren Ausbeutung zu optimieren ist.

Das war nicht immer so. Und wenn es immer so gewesen wäre, sind doch andere Daseinsformen, andere Arten des Wirtschaftens und andere Gesellschaften denkbar.

Aber das Artenschlachten geht weiter. Die Zerstörung des ökologischen Gleichgewichts. Die Erhöhung des Vernichtungspotentials. Die Anhäufung von Kapital in den Händen weniger. So als hätte es nie einen Buddha, einen Häuptling Seattle, einen Marx, einen Gandhi, einen Club of Rome gegeben.

Vielleicht könnten wir uns solche Dekadenz leisten, wenn wir uns ins All ausgebreitet hätten. Aber dieser Steinklumpen hier ist alles was wir haben. Wenn etwas schiefgehen sollte, werden sich unsere Nachfahren nicht mehr davon erholen. Denn alle leicht erreichbaren natürlichen Ressourcen sind schon längst aufgebraucht.
Unter Intelligenz verstehe ich irgendwie etwas anderes, als ‘westliche’ Lebensweise.

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